Besuch des Konzentrationslagers Struthof
Heute war ein sehr besonderer und zugleich bedrückender Tag. Wir sind am Morgen gemeinsam mit der Stufe 9 von der Drais Gemeinschaftsschule in Karlsruhe gestartet und haben uns mit dem Bus auf den Weg ins Elsass gemacht, zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof.
Die Fahrt dorthin war ruhig. Einige haben geschlafen, andere Musik gehört oder uns unterhalten. Uns war allen bewusst, dass wir gleich einen besonderen Ort betreten würden, an dem während der NS-Zeit schreckliche Verbrechen begangen wurden.
Einen ersten Halt haben wir in Rothau gemacht. Hier kamen alle Zwangsarbeiter mit dem Zug an.
Als wir am KZ Struthof eintrafen, war es kühl, bewölkt und stark regnerisch – was irgendwie zur Stimmung passte. Die Gedenkstätte liegt abgelegen auf einem Berg. Schon beim Betreten des Lagers war uns nicht gut.
Wir haben zuerst eine kleine Führung von unserer Lehrerin bekommen. Sie zeigte uns, wo alles liegt, wie z.B. die Villa von Josef Kramer, einem Kommandanten, Krematorium, …
In der Museumsbaracke waren Gegenstände der Häftlinge ausgestellt – alte Kleidung, Essgeschirr, sogar persönliche Briefe. Diese Dinge haben mir deutlich gemacht, dass es hier nicht nur um „Geschichte“ geht, sondern um echte Menschen mit Familien, Träumen und einem Leben, das ihnen genommen wurde.
Wir haben uns in Gruppen auf dem Gelände zusammengefunden und dieses mit Arbeitsanweisungen erkundet.
Auf der Rückfahrt war es sehr still. Viele waren in Gedanken versunken. Es war traurig und schockierend, aber auch wichtig, diesen Ort gesehen zu haben. Ich glaube, dass jeder einmal eine solche Gedenkstätte besuchen sollte, um zu verstehen, was damals wirklich passiert ist – und warum wir alles dafür tun müssen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Verfasst von Samir aus der 9a